23. August 2015

Wir sind wieder zu Hause

Beinahe seit einer Woche sind wir mit unserem kleinen Patienten wieder daheim, und freuen uns über seine gute Genesung!
Die ersten Tage nach der 2-stündigen Operation verbrachte Herr Sohnemann mehr oder weniger in Dämmerzustand, verbunden mit intensiver Schmerztherapie. Wir wachten neben seinem Bett und warteten einfach nur ab. Das Leben außerhalb des Krankenzimmers fand irgendwie ohne uns statt...
Zwei Tage nach der OP bemerkten wir auf einmal deutlich, wie unser Sohn wieder zu neuen Kräften kam. Er interessierte sich wieder für das Geschehen um ihn herum, aß zögerlich einige Happen, und freute sich über stundenlanges Vorlesen (bis mein Hals glühte).
Am darauffolgenden Morgen hatte er sich schon soweit erholt, dass ihn Heimweh und Langeweile anflog, und sich ein mentales Tief anschlich. Genau an diesem Vormittag durften wir den anderen Jungen auf Station treffen, der mit der selben Diagnostik die gleiche Operation hinter sich gebracht hatte. Wir liehen uns Rollstühle, und trafen uns mit der anderen Familie und deren Sohn in der Cafeteria auf ein Wassereis.

Diese Bekanntschaft gab Herrn Sohnemann ernorm Auftrieb. Die Jungs verabredeten sich am selben Nachmittag zum Filmgucken im Krankenzimmer, legten sich gemeinsam ins Krankenbett (jeder links und recht mit diversen Infusionsschläuchen verkabelt) und genossen einen "Kino-Nachmittag" mit Filmen, die wir aufs iPad geladen hatten.
Ich selbst empfand die Krankenhauswoche als anstrengend, weil ich im Grunde einfach nur saß oder lag. Ich umsorgte unseren Sohnemann, war aber ansonsten körperlich und geistig leicht unterfordert. Eine Woche lang in ein und demselben Raum zu verbringen, ohne selbst krank zu sein, kann sich wirklich hinziehen!

Natürlich schlief ich oft ebenfalls tagsüber, wenn der Kleine schlief. Das hatte zur Folge, dass ich mitten in der Nacht hellwach wurde und die Wand anstarrte oder einen mitgebrachten Krimi las.

So kam es, dass die drei Krankenhaus-Mahlzeiten zum Event wurden, und ich wirklich JEDEN MIST, der angebracht wurde, aufaß. Ich aß Brötchen aus Weißmehl mit Honig, Pudding und Karamell-Creme, Nudeln mit Sauce und jeden noch so schlecht schmeckenden Keks, der auf dem Tablett lag...

Das Resultat? Ich bin mit 4 kg Zunahme nach dieser Woche heimgekommen - ich wusste bis dahin gar nicht, dass sowas möglich ist!
 Nun, die Hauptsache ist aber momentan, dass es unserem Sohnemann von Tag zu Tag immer besser geht. Er hat sein fast einer Woche keine Schmerzen mehr, und darf mittlerweile auch wieder herumlaufen.

In einer Woche wird er wieder schwimmen können, und zwei weitere Wochen später auch Radfahren. Der Schulsport muss noch 6 Wochen warten.
Wieder daheim, wurden wir mit diesem Plakat im Eingang überrascht, welches unser Tochterkind zusammen mit der Oma gebastelt hatte. Was freuten wir uns, als wir endlich wieder alle komplett waren - und zu Hause ist es halt am schönsten!
Ein ganz großes Dankeschön an alle, die uns so liebe, witzige und rührende Karten geschrieben haben! Einige sind uns sogar nachträglich vom Krankenhaus zugeschickt worden - Ihr seid wunderbar, vielen Dank!
 

8 Kommentare:

  1. Der beste post der Woche! ♥nic

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  2. Hallo. Ist ja Super das dein Sohn alles gut überstanden hat. Wünsche noch eine schöne Ferienzeit. Lg Daniela

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    1. Liebe Daniela,
      vielen Danke, die werden wir bestimmt noch haben!

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  3. Super! Schön, dass ihr wieder da seid und alles ganz gut zu laufen scheint! Ja, so eine Woche im Krankenhaus - erstaunlich, dass Du zugenommen hast!*lach Meist ist das Essen ja furchtbar! Ich kanns aber verstehen, wenn ich nur kurz dort bin gehts ja noch, aber eine Woche, da hab ich auch schon immer gewartet aufs Essen.;-) Ich hab mich zu Beginn noch mit Vollkornversionen oder sowas versucht, bin aber auch schnell gescheitert. Besonders *hüst verdauungsfördernd finde ich das Essen auch irgendwie nie - mir fehlen frisches Obst und Gemüse immer sehr - oft so Minisalätchen. Wie da Leut gesund werden ist mir eh ein Rätsel - eher weil sie heimfliehen vielleicht.;-)

    Jedenfalls das Wichtigste ist, dass es Eurem Junior wieder so weit geht!

    Liebe Grüße LOLO

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    1. Genau das habe ich mich teilweise auch gefragt: wie können die Leute bei so schlechtem Essen (ohne irgend etwas Frischem, wie Gurke, Tomate etc) überhaupt gesund werden?
      Wahrscheinlich hast Du Recht, dass sie einfach heimfliehen...haha!

      Liebe Grüße,
      Papagena

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  4. Wie schön zu hören, das ihr wieder zu Hause seid und es aufwärts geht... LG Jessi

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  5. Liebe Papagena,
    Bin erst jetzt wieder am Rechner und wünsche euch das Allerbeste. Schön, dass alles rund gegangen ist und ihr inzwischen wieder gut zuhause seid.
    herzliche Grüße,
    Herr S.

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