27. März 2015

Ausflug // Spaziergang zu den Stein-Pyramiden an der Isar

Als neulich meine liebe Freundin zu Besuch da war, fuhren wir gemeinsam mit dem Tochterkind und Yoda nach Bad Tölz, um an der Isar Richtung Lenggries zu laufen.
Ein wunderschöner Weg führt direkt am Fluss entlang, im Hintergrund sieht man die Berge. An diesem Tag roch die Luft noch immer nach Schnee, obwohl dieser nur noch in schattigen Mulden zu finden war. Die Sonne schien am blauen Himmel, der Fluss rauschte und leuchtete in klaren Grüntönen.
Yoda sprang in großen Sätzen über die weißen Flusskieselsteine am Ufer, und freute sich über das kalte Wasser.

Seht Ihr die kleine Blick-ins-Glück-Hütte unten? Wer immer dieses Holzhaus so getauft hat, hatte vollkommen Recht!
Fräulein Tochter warf kleine Steine ins Wasser, und schichtete Größere zu einer Feuerstelle im Kreis auf. Anschließend sammelte sie Treibholz und altes Laub, um ihren Feuerplatz perfekt zu machen.
Am Ufer trafen wir einen älteren Herrn, der uns erzählte, er sei gerade ein paar Meter im Fluss geschwommen. Auf meinen skeptischen Blick hin versicherte er mir, er wäre tatsächlich beinahe täglich am Fluss, um zu Baden... zu jeder Jahreszeit. 
Sowas härte ab, die Kälte sei kein Problem.

Selbstverständlich würde ihm jeder einen Vogel zeigen, aber das sei ihm egal - und falls er tatsächlich eines Tages wegen der Eiseskälte einen Herzstillstand erleiden sollte, würden sich die Leute in Bad Tölz an der Schleuse eben über eine nackte Wasserleiche wundern müssen. Dieser Gedanke schien ihn sehr zu erheitern!

Nachdem ich amüsiert anmerkte, dass sein Humor ziemlich morbide sei, fühlte er sich geradezu angestachelt, über den Tod im Allgemeinen und das Ertrinken im Speziellen zu philosophieren. Anschließend vertiefte er sich ins Stockwerfen-Spiel mit Yoda.

Als Fraulein Tochter mich um ein Feuerzeug für ihre vorbereitete Feuerstelle bat, erklärte der lustige Renter uns erst ausführlich, warum Feuermachen am Fluss nicht erlaubt sei, um anschließend mit ein paar Streichhölzern auszuhelfen, die er aus seinem zerschlissenen Rucksack fischte.

Ich bat ihn darum, es mit einem winzigen Feuerchen zu versuchen, mehr wäre bei dem starken Windgang eh nicht zu erwarten...
Tatsächlich schaffte es der nette Herr, eine kleine Flamme zu erzeugen, die kurz und flackernd über das feuchte Laub hüpfte, um dann sofort wieder zu erlöschen. Zurück blieb aromatischer Rauchduft, und eine begeisterte 11-Jährige.
Wir verabschiedeten uns von unserer Isar-Bekanntschaft, und folgten dem Weg weiter bis zu den Stein-Pyramiden. Im Vergleich zu unserem letzten Ausflug an diesen Ort haben die Steinhaufen etwas von ihrem Glanz verloren. Dennoch waren wir wieder aufs Neue beeindruckt.

Wüsste man es nicht besser, könnte man meinen, an einem alten, magischen Ort zu stehen... vielleicht alte Grabstätten, oder irgend etwas Religiöses?
Aber nein, die Steinpyramiden werden in der Tat Jahr für Jahr von einem Rentner aus Tölz aufgeschichtet. Jedes Jahr reisst der Fluss bei Hochwasser einige der mühsam errichteten Haufen fort, doch bisher wurden sie immer wieder repariert und erneuert.

Von unserer Wassermann-Bekanntschaft hatten wir erfahren, dass der Steinstapler mittlerweile zu alt geworden sei, um alles intakt zu halten. Im fehle die Kraft, um mehr als zwei Stunden pro Tag Steine zu schleppen, so dass nun allmählich der Verfall beginne.

Ich finde das sehr schade, denn dieser Ort am Fluss ist wirklich etwas Besonderes und eine Ausflug wert!

1 Kommentar:

  1. Da habt ihr bestimmt viel Spaß gehabt . Tolle Bilder hast du gemacht . :)
    Liebe Grüsse Heike

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