22. Januar 2016

Januar // Gedanken zum neuen Jahr

Die Tage sind immer noch kurz, was die Helligkeit angeht... und lang, was die Erledigungen angeht. Dunkelheit, klirrende Kälte und ein knackiger Terminkalender.

Trotzdem versteckt sich irgendwo im Trubel des Alltags eine positive Grundstimmung, das Gefühl von Aufbruch und Neubeginn. Ein neues Jahr hat begonnen, ein neuer Zyklus der Jahreszeiten. Tun sich da nicht unweigerlich großartige Möglichkeiten auf?
Tun sich nicht JEDEN TAG wunderbare Möglichkeiten auf?

Ich habe mir für dieses Jahr vorgenommen, weniger über Gestern und Morgen nachzudenken, weniger nach Links und Rechts zu schielen... und dafür mehr im JETZT anzukommen.

Ich habe mir vorgenommen, nach innen zu hören. Hier stehe ich. Hier bin ich jetzt.

Wie fühle ich mich? Was tut mir gut? Was macht mich fröhlich?

Äußeres und inneres Aufräumen. Tagebuch schreiben, hier und da.
Rauslassen zulassen - und annehmen, dass auch Hässliches raus muss.
Ich begreife langsam, dass alles einen Sinn ergibt. Wie kann ich mich jemals bewusst für ETWAS entscheiden, wenn ich nicht alles KENNE? Wie kann ich mich für Wärme entscheiden, wenn ich nicht weiß, wie sich Kälte anfühlt?
Wie kann ich mutig und furchtlos sein, wenn ich gar nicht weiß, wie sich die Angst anfühlt?
Ich fange an, meine "negativen Gefühle" nicht mehr als SCHLECHT zu betrachten, sondern als Erfahrung. Ich erfahre dadurch, wer ich bin.

Und wenn mir nicht gefällt, wer ich bin?
Dann könnte ich ja entscheiden, ab sofort ANDERS zu sein, oder?
Einfach so - ohne Selbsthass.
 
Neuerdings bin ich wieder im Gespräch mit Gott. Das ist großartig, da ich mich über viele Jahre zurückgezogen hatte. Er freut sich sehr und nimmt es mir nicht übel - wie er halt so ist!
Wir haben zusammen geweint und gelacht und vieles geklärt.
In mir keimt eine neue Stärke und Fröhlichkeit. Es ist ungewohnt, es hier in Worten zu beschreiben - aber ich vertraue darauf, dass Ihr mich versteht.

Ich fange an, die Verantwortung für mich und mein Leben zu tragen. 

Für jeden Gedanken, für meine Ängste und Erwartungen, für meine Träume und Enttäuschungen. Für sämtliche Misserfolge, aber auch für all die schönen Momente, Begegnungen und von Glück erfüllten Tage. Ich begreife immer mehr, wie sehr ich meine eigene Realität schaffe - wieviel Macht ich diesbezüglich habe (übrigens wir ALLE)!
Sinn des Lebens ist LEBEN. Es ist GUT, wenn wir es genießen! Es ist nicht nötig, sich zu quälen, schlecht zu fühlen und ständig zu hinterfragen. Es macht uns nicht zu besseren Menschen, wenn wir mit falscher Bescheidenheit und angezogener Handbremse durchs Leben gehen.

Also stecken wir doch mal lieber mit Fröhlichkeit und Lebensfreude an! Lassen wir es richtig krachen,ja?

Soviel zu meinen Neujahrsvorsätzen.

9 Kommentare:

  1. So schön was du da schreibst .... hat mich grad ganz tief berührt weil es so wahr ist. Danke!!!

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  2. super Beitrag, genau so ist es !!!
    LG Ursula

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  3. ...wie recht du hast. ich hatte/habe ähnliche gedanken, heuer für den start ins 2016. und ich kann dir sagen, es hat schon ein paar kleine kreise in meinem umfeld gezogen. achtsam sein und das positive annehmen, im jetzt und im jetzt. danke für deinen text.... schönen abend, bis ... :)

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  4. Wunderbar geschrieben! Ich habe das Gefühl im Moment ähnliches zu durchleben. Alles Liebe für Dich

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  5. Liebe Papagena,
    so ein ehrlicher Post. Sehr mutig und anregend, wie ich finde. Immer wieder rutsche auch ich in den Alltag und er verschluckt mich irgendwie. Wie schön ist es da, wenn man immer wieder einen Ort hat, an dem man ankommen kann und sich gut aufgehoben fühlt. Auch bei mir ist Gott dieser "Ort", wenn man ihn als Ort beschreiben kann. Wahrscheinlich eher als Gefühl oder Gedanke, in dem man sich selbst hinterfragt und annimmt, wie man ist. In dem man gute Gedanken und schlechte gleichermaßen zulässt, aber nicht hängen bleibt. Das Gute annimmt und das schlechte ziehen lässt und sich einfach angenommen und geborgen fühlt.
    Ich wünsche dir, dass du dieses Jahr immer wieder zu diesem Platz in deinem Alltag findest und verinnerlichen kannst, dass du, so wie du bist, einfach gut, toll und gewollt bist.

    Ganz liebe Grüße
    Carina G.

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  6. Hallo!

    Ich hab deinen Eintrag schon vorgestern gelesen, doch er geht mir immer noch ein bisschen nach.
    Viele Dank für die schönen Worte und die guten Anregungen. Noch lassen mir die kleinen Kinder und die Arbeit nur wenig Zeit zum "In-mich-Hören", aber ich merke auch, dass ich das immer dringender bräuchte.
    Ich versuche auf jeden Fall ein paar deiner Gedanken in meinen Alltag zu übernehmen. :)

    DANKE!!

    Liebe Grüße
    Sabine

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  7. Ach Mensch, was für ein wunderbarer Post und tolle Neujahrsvorsätze! I like.

    Da ist vieles dabei, was ich direkt so unterschreiben würde oder als Zitat markieren wollte. Das hier zum Beispiel: "Wie kann ich mich jemals bewusst für ETWAS entscheiden, wenn ich nicht alles KENNE?" Erinnert mich an etwas, was Holly Golightly (wunderbarer Name, oder? Golightly...)gesagt hat: "Ich habe dieses Verhalten noch nie ausprobiert. Woher soll ich wissen, ob ich es mag oder nicht?" So isses. ;)

    Mal wieder unvoreingenommener an die Sachen rangehen (wie ein Kind, das noch nicht von der Schule verzogen wurde) und nicht schon vorher wissen, was geschehen wird - das ist mein "Plan". Weil es nämlich in vielen Fällen kein Zeichen von besonderer Lebensklugheit oder Weitsicht ist, schon alles vorher zu wissen [alltägliche Gefahrensituationen klammern wir da mal aus. ;)] Sondern eine fiese Mischung aus Voreingenommenheit und der Angst, neue Wege zu gehen und flexibel zu reagieren.

    Und wer sich ständig unter Wert verkauft, bekommt auch keine Blümchen dafür. Ich weiß, wovon ich rede. Aber damit ist jetzt Schluss. Hoffe ich. ;)

    Lieben Gruß!

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  8. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  9. Liebe Papagena,
    dein Post hat mich spontan angesprochen, leide antworte ich erst jetzt. Früher hatte ich ja schon mal geschrieben, dass mein Leben ähnlich verläuft wie deins. Im Januar hatte ich auch das Gefühl des Aufbruchs. Ich habe mich nun für einen Yoga-Kurs angemeldet und zwei Workshops zu dem Thema. In der Gemeinde bin ich schon länger aktiv. Und nein, man muss nicht jeden Sonntag im Gottesdienst sitzen um seinen Glauben zu zelebrieren. Einmal im Monat gibt es nach dem Gottesdienst ein Mittagessen, dass ich organisiere und mit einem Team in der Regel für 80 P. koche. Mein Mann kümmert sich um handwerkliche Arbeiten in der Gemeinde. Bei uns in der Gemeinde gibt es über 100!!!! Ehrenamtliche. Ich weiß natürlich nicht wie es in (katholisch???:) Bayern ist.
    Bitte mach weiter, i love ist:)
    LG Simone

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