31. Juli 2015

Schullandheim // Herr Sohnemann hat viel zu erzählen

Herr Sohneman(10) verbrachte mit der 4. Klasse eine Woche im Schullandheim. In Österreich.

Heute habe ich ihn leicht übernächtigt, aber voller Erinnerungen und Eindrücke an der Schule abgeholt. Auf der Heimfahrt im Auto sprudeln die verschiedenen Erlebnisse nur so aus ihm heraus.
Er erzählt und erzählt, ohne Punkt und Komma.

Schön war´s dort. Und nicht weit hinterm Haus gab es sogar eine alte Kirchen-Ruine, wo sie spielen durften.

Und dann war dort ein Weg, der "Todespfad" genannt wird. Dort durften sie nicht hingehen, weil hier vor einigen Jahren zwei Kinder spurlos verschwunden sind, und nie wieder gefunden wurden.

Während er bereits über andere Dinge, wie Seifenkistenrennen und Silberbergwerk erzählt, denke ich mit Gänsehaut über diesen Todespfad nach, und dass es ein recht schauriger Ort für ein Schullandheim ist... so mit Ruinen und mysteriösen Wegen ohne Wiederkehr...




Am Nachmittag besucht uns ein Klassenkamerad, wir sitzen gemeinsam am Küchentisch und er erzählt ebenfalls begeistert von der Landschulheim-Woche in Österreich. Auch er erwähnt den "Todespfad", woraufhin mich erneut ein Grusel erfasst.

Ich sage mit Grabesstimme: "Oh-ja, davon habe ich gehört! Dort sind zwei Kinder verschwunden und nie wieder aufgetaucht!"

Daraufhin blickt mich der Schulfreund meines Sohnes verwundert an und meint: "Kinder? Wieso Kinder? Ich habe mit der Herbergs-Mutter gesprochen, und die erzählte mir von zwei Rindern, die dort verschollen sind."



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Weiterhin erzählen die Jungs begeistert, dass sie am letzten Abend bis 22:00 Uhr Party machen durften. So richtig discomäßig mit fetter Musikanlage.

Ob sie dann auch getanzt hätten, frage ich.

Ja klar, das war lustig, sagen sie.

Leider wollte die Lehrerin, dass sie einen Pärchentanz mit den Mädchen tanzten - das sei blöd gewesen.
Da in der Klasse doppelt so viele Jungs, wie Mädels sind, mussten die Mädchen jeweils zweimal tanzen...

"Und weißt Du Mama, was der L. dann gemacht hat", lacht Herr Sohnemann auf einmal. "Er hat sich von Kopf bis Fuß mit Zeckenspray eingesprüht, damit die Mädchen mit ihm nicht tanzen mögen. Leider musste er dann aber trotzdem tanzen."

"Und der G.", erzählt mein Junior weiter, "der hat sich einfach geweigert und saß während dem ganzen Lied in der Ecke und murmelte vor sich hin, dass er die Lehrerin verklagen wolle."


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Der Freund erzählt außerdem: "Und einmal, da mussten wir vier Stunden lang zu so einem doofen See wandern. Und als wir dort ankamen, durften wir nur eine halbe Stunde auf den Steinen Brotzeit machen, weil das Wasser zum Baden zu kalt war."

"Ja genau!", ergänzt Herr Sohnemann. "Und eigentlich wäre dort auch ein tolles Freibad gewesen, aber wir sind nicht hin, weil der Eintritt zu teuer war. Also mussten wir wieder vier Stunden zurück laufen."

Ich wundere mich: "Ihr seid an diesem Tag also 8 Stunden gewandert? Das ist ganz schön viel!"

Die Jungs nicken eifrig und meinen dann: "Das fanden wir auch! Und das haben wir im Abschlussgespräch auch der Lehrerinn gesagt, aber die meinte dann, dass wir nirgendwohin länger als eine Stunde gelaufen wären."

Ah-ja. Alles klar.


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Voll cool fanden die Jungs den morgendlich Kaba zum Frühstück. Der schmeckte viel besser als daheim, sagen sie. "Weil die dort nämlich jeden Morgen die Milch von den eigenen Kühen frisch gemolken haben. Sogar mit der Hand, ohne Maschinen!".



Und dann hatten die Lehrer für die Kinder eine witzige Überraschung vorbereitet: Sie durften mit einem Team Erwachsener vor Ort ihre eigenen Seifenkisten bauen, bunt besprühen und als krönenden Abschluss in einem Rennen gegeneinander antreten.

"Das war total geil!", erzählen die Jungs.

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