1. Mai 2012

mehr Mut bitte!

Ach, ich bin so überhaupt gar nicht cool und tough!

Gestern war ich beinnahe überfordert, als ich partout keinen Parkplatz in München finden konnte.

Montagabend, ich wollte zu meinem Schreibkurs
und nirgendwo ein Parkplatz! Ich weiß nicht, wieviele Seitenstraßen ich abgefahren habe...

Ich war kurz davor, wieder nach Hause zu fahren!

Zu guter Letzt habe ich mich dann in eine Parklücke gequetscht, die eindeutig für Anwohner mit Parkausweis reserviert war... ich wusste einfach nicht mehr weiter! Gefühlt habe ich mich dabei wie eine Kleinkriminelle - und während des gesamten Abendkurses gebangt, ob mein Auto vielleicht abgeschleppt wird, ich Strafe zahlen, verhaftet werde und ins Gefängnis muss, oder so.

War jedenfalls ETWAS unentspannt.
Gut, Auto war noch da!

Die noch größere Panik hatte ich gestern aber während des Kurses!

Ich hatte mir fest vorgenommen, mich dieses Mal fürs Vorlesen zu melden... denn wenn ich das nicht gemacht hätte, wäre es auch die nächsten Kursabende nichts mehr geworden, ich kenne mich!
So ´ne Phobie baut sich immer mehr auf, je länger man sie vor sich her schiebt!
Ich hab´s tatsächlich getan!

Habe mich gemeldet, kurz darauf hingewiesen, dass ich EIGENTLICH überhaupt nicht lesen möchte, weil ich vor Angst fast sterbe...

... und dann habe ich gelesen!

Meine Stimme klang dabei so fremd, und belegt... zwischendurch musste ich mich zwingen, das Atmen nicht zu vergessen.

Hinterher waren meine Hände richtig schwitzig und zittrig!
Puh!

Was man nicht alles durchmacht!

Ich hätte nicht gedacht, dass es mich so fertig macht, vor der Gruppe zu lesen!

Grundsätzlich bin ich nämlich überhaupt nicht schüchtern - das kommt erst ab einer bestimmten Anzahl Menschen.
Hinterher war ich einfach erleichtert, dass ich mich überwunden hatte, und mir außerdem niemand den Kopf wegen meines Textes abgerissen hatte!
Im Gegenteil, die fanden mein Geschreibsel sogar ganz gut!
Es ist schon seltsam:
jetzt werde ich nächstes Jahr 40, habe heute morgen zwei graue Haare an den Schläfen entdeckt...

... und muss mich immer noch völlig unberechtigten Ängsten und Unsicherheiten stellen!

Wann hört das auf?

5 Kommentare:

  1. Hallo Frau Papagena, schmunzelnd habe ich Deinen Text gelesen... ich kenne das auch... das hast Du gut gemacht! Man muss sich nur übberwinden... ich denke aber, so'n bisschen Angst ist schon okay... das Adrenalin wird dann ausgeschüttet und macht's schon, wäre doch schlimm, wenn man immer tough und entspannt wäre!
    Einen schönen Mai wünsche ich Dir!
    Marita

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  2. Ich fürchte sowas hört nie auf. Jedenfalls bei mir. Ich muß demnächst Schulungen halten und mir rutscht das Herz in die Hose. Bei jeder Präsentation, die ich vorführe, bin ich schon Tage vorher aufgeregt.

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  3. Je öfter man sich ihnen stellt.
    Ich kenne das, wenn ich früher Kurse gehalten habe, war ich die ersten 10min gar nicht ich selbst. Aber das Adrenalin ist wichtig für die Qualität. Regt man sich nicht auf, leistet man weniger.
    Fachliche Spontanvorträge vor Vorgesetzten, gehört nicht zu meinen Lieblingsthemen, wenn: es mehr als einer ist.
    Alle Gelegenheiten nutzen, wo man etwas vor der Gruppe vorträgt. Es wird besser. Wirklich.
    Meine erste Live moderierte Radiosendung ehrlebte ich im Adreanalinrausch. Ich konnte mich hinterher nicht mehr erinnern, was ich gespielt habe.
    Mensch, warum fährst Du auch mit dem Auto in die Innenstadt???? Diesen Stress würde ich mir nicht geben. Wo musst Du hin, um wieviel Uhr? Aus welcher Himmelsrichtung kommst Du?
    LG Sunstorm

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  4. Nie, fürchte ich! Aber ich finde es super klasse, dass Du Dich Deiner Angst gestellt hast! SUPER KLASSE!!!

    Alles Liebe,
    Sonja

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