Ach, das mit dem Jahreswechsel ist schon so eine Sache.
Soll man sich überhaupt noch etwas vornehmen fürs neue Jahr?
Und wenn ja, was?
Sind die guten Vorsätze nicht gleichzeitig schon wieder selbst auferlegter Druck - muss das sein?
Wenn ich mir jetzt gerade und ganz spontan etwas vornehmen wollen würde, so wäre das wohl Gelassenheit.
Klingt völlig unspektakulär, aber der Teufel steckt bekanntlich im Detail! Gelassenheit hat man meistens dann gerade nicht, wenn man sie dringend bräuchte - schon mal bemerkt?
Dabei könnte Gelassenheit meinen Alltag um so vieles einfacher machen. Dieser ständige Drang zur Perfektion, der Druck, gut dastehen zu wollen, andere zu beeindrucken...
Bloß kein Dreck am Stecken haben,
vor der eigenen Tür stets gut gekehrt,
die weiße Weste immer sauber und gewaschen,
sich bloß nichts nachsagen lassen,
etwa, man wäre unorganisiert, schlampig oder faul.
Oder gar egoistisch, angeberisch und unzuverlässig - wie furchtbar!
Mit mehr Gelassenheit würde ich Zankereien auf der Autorückbank lächelnd ignorieren,
den schlammverkrusteten Hund mit einem Liedchen auf den Lippen bürsten,
eine halbe Stunde Mittagschlaf machen, obwohl die Küche noch nicht aufgeräumt ist,
und mir aus den überall herumliegenden Hundehaaren einen Schal stricken.
Ich würde einmal pro Woche die Küche kalt lassen - wozu gibt es schließlich Brathendl-Stand und Dönerbude?
Ich würde trotz Sonnenschein mit den Kindern vor der Glotze sitzen,
und statt die Haare zu waschen eine Mütze tragen.
Hm. Das klingt jetzt eklig - das würde ich wohl eher nicht machen.
Diese ganze eigene Perfektions-Sache interessiert andere nicht die Bohne, wenn man mal ehrlich ist. Dieser hohe Anspruch ist auf meinem eigenen Mist gewachsen.
Weil ich ein sauberes Haus will,
weil ich gesund kochen will,
weil ich genügend Bewegung haben möchte,
und genügend frische Luft,
weil ich die Kreativität der Kinder fördern möchte,
und ihre Fantasie,
und ihr Selbstvertrauen,
und weil ich eine gute Gastgeberin sein möchte,
und einen schönen Garten haben will,
weil ich meinem Liebsten gefallen möchte,
eine gute Freundin sein will,
die Umwelt schützen und glückliche Eier essen,
ich will den Kindern schöne Kindheitserinnerungen schaffen,
und kleine Familien-Rituale,
ich möchte Kosmetik ohne Aluminium,
und mehr Vollkornbrot,
ich will Kinder mit gesunden Zähnen
und einen gekehrten Hof,
ich halte mich an den lärmfreien Sonntag
und schneide die Büsche am Gehweg.
Ich bringe Tee und Plätzchen in die Schule,
und an Kindergeburtstagen Muffins für alle,
ich spende für Zirkustiere im Winter,
und für die Sternsinger, obwohl sie nicht mal singen.
Aber warum das alles?
Sind das wirklich Herzensangelegenheiten?
Oder will ich einfach ein Gutmensch sein und gemocht werden?
Ich möchte das neue Jahr nicht mit neuen Vorsätzen starten.
Ich möchte mir meine Ansprüche ansehen und herausfiltern, was mir wirklich wichtig ist.
Der Rest kann weg - so einfach ist das.
Ich denke, dann werde ich das Jahr 2014 gelassen erleben und jede Jahreszeit genießen. So soll es sein.
Ganz famos finde ich derzeit das Dezemberwetter!
Morgens befindet sich die Natur in einer kleinen Frost-Starre, glitzert weiß, während die Sonne aufgeht. Mittags scheint die frühlingsmilde Sonne, der Boden taut - Matschwetter von Feinsten.
Aber diese Sonne! Wunderbar, einfach wunderbar!
So schön kann Winter sein.
Anschließend ein paar Bilder unserer Weihnachtstage. Wir hatten meine Eltern eingeladen und gemeinsam ein gemütliches Weihnachtsfest mit Liedern, Gedichten, Geschenken, geschmücktem Baum und lecker Essen. Zwischendurch machten wir Spaziergänge mit dem Hund und waren auf dem Weihnachtsmarkt...alles ganz entspannt.
Verdauungs-Spaziergang am Hackensee. Der See war gefroren, Ronja schlitterte übermütig übers Eis. Wir trauten der Eisschicht nicht und blieben respektvoll am Ufer.Weihnachtsmarkt an der Feldherrenhalle in München. Zeit für Albernheiten, Esskastanien und gebrannte Mandeln. Ich kaufte mir an einem Stand einen Halbedelstein. Beim Bezahlen verriet mir der Verkäufer mit einem vielsagenden Lächeln, dass ich mir soeben einen Fruchtbarkeitsstein gekauft hätte. *hmpf*
Frau Papagena beim Knipsen ihrer Kinder auf einem Plastik-Rentier.
Zeit für Familie und Kuscheln.
Unser Weihnachtsbaum (in echt viel leuchtender und bunter) und ein leider sehr unscharfes Bild von der Bescherung... mit Blitz doof - ohne Blitz verwackelt. Man bräuchte ein Stativ.
Tolle Fotos.Das sieht nach sehr gemütlichen Weihnachtstagen aus.
AntwortenLöschenWünsche dir nun eine schöne Zeit zwischen den Jahren.
LG anja
Jawoll, das meiste von dem was du gerne hättest, tun würdest, hätte ich auch gerne oder besser so wäre ich auch gerne....aber leider sieht die Realität hier ganz anders aus...obwohl ich ganz hervorragend auf dem Sofa schlafen kann, während das Geschirr in der Küche nach Wasser und Spüli schreit ;)
AntwortenLöschenDas mit der Mütze kenne ich vom Gatten, wenn de rSonntag zum Brötchen holen fährt und ich sage: "Du hast deine Haare ja noch gar nicht gemacht"
Sagt er, er setze ein Käppi auf!
Siehst so einfach *kicher*
In deinem Kommentar an mich hast du absolut recht, das wichtigste sind die Menschen um einen rum und die Gesundheit und auch wenn ich nicht fit war, bin ich sehr sehr froh das Thomas , die Hunde und ich ein ruhiges (wenn auch verschlafenes-Sofa-) Fest hatten.
Hier haben viel gemosert, das ja kein Schnee liegt und jedes Mal habe ich gesagt, das wir froh sein könnne das wir alle sicher zur Arbeit hin und zurück kommen und nicht wie vor 3 Jahren, als Auswärts-Kollegen von uns in Münster bleiben mußten, weil der Zugverkehr lahm gelegt war. Eine Kollegin saß hier in ihrer Studibude ohne Baum, lecker Weihnachts-Essen und Familie.
Da lob ich mir doch mildere Temperaturen und alle kommen heile über,gell?
Lg,Bianca
Und der Rest kann weg!
AntwortenLöschenDanke für diese starken Worte! Das werd ich mir ganz dick unterstreichen. Du sprichst mir sehr aus dem Herzen. Mir gingen heute ganz ähnliche Gedanken durch den Kopf.
Und ich hab mir erlaubt, dich zu verlinken: http://anpacken.blogspot.de/2013/12/zwischen-den-jahren.html
Ich wünsche ein wundervolles 2014,
Jule
So wunderschöne Bilder und deine Worte klingen schon eine ganze Weile in mir nach. Es fühlt sich so warm an und kraftvoll, deinen Post zu lesen. Schwierig ist es für mich immer herauszufinden was denn "der rest" ist, aber eine spannende Aufgabe für 2014. Ich wünsche es dir dabei viel Klarheit und Vertrauen ins Bauchgefühl.
AntwortenLöschenlg, Anie
Du triffst mal wieder den Nagel auf den Kopf, liebe Papagena. Gelassenheit ist auch nicht wirklich meine Stärke. Ich werde versuchen mir Deinen Text zu Herzen zu nehmen. Mit den besten Wünschen für 2014, Birgit
AntwortenLöschenDas hast du sehr schön geschrieben, liebe Papagena.
AntwortenLöschenLG, ina
.. genau der richtige Vorsatz - der Rest kann weg.
AntwortenLöschenIch habe mir zu Gelassenheit mal noch Lust geordert ....
Guten Rutsch
Slo
Ja, das mit der Gelassenheit. Wenn das so einfach wäre. Du schreibst mir hier aus der Seele und auch ich habe das als Vorsatz genommen. Einfach mal 5 gerade sein lassen.
AntwortenLöschenAlles Liebe
Nina